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Donnerstag, 27. Juli 2017

Ich wäre lieber ein armer Mann in einer Dachkammer voller Bücher als ein König, der nicht lesen mag.
Lord Thomas Babington Macaulay


Als bekennende Leseratte bin ich nicht besonders wählerisch in Bezug auf meinen Lesevorrat. Einzig die korrekte Verwendung des Imperativs und vielleicht auch grundlegende Kenntnisse der deutschen Rechtschreibung sind mir wichtig 😉


Durch meinen großen Lesehunger wurden unsere Regale leider irgendwann "zu wenig" und ich wurde dazu genötigt, auf einen E-Reader umzusteigen.
Anfangs vermisste ich den Geruch, das Gewicht, das Rascheln der Seiten, mittlerweile freue ich mich über die unbegrenzte Menge an Lektüre, die ich immer und überall mitnehmen kann.


Auch zur Tasse Kaffee am Vormittag (oder Nachmittag) gehört für mich eine Geschichte immer dazu.

Wie schön, dass ich hier zwei Hobbys miteinander verbinden konnte.
Für meinen Reader habe ich nach der Anleitung von min ziari eine Hülle genäht, die auf der Rückseite auch noch eine praktische Handschlaufe für das bequeme einhändige Halten des Gerätes hat.
Hülle für E-Reader und Tablet


Heute gibt es anlässlich des Geburtstags von Steffi, die hinter dem Label von min ziari steckt, alle ihre Anleitungen bei makerist für 2 Euro.
min ziari bei makerist


Verlinkt mit RUMS, euch noch einen schönen Tag. (Hier mit Regen und - weil erster Ferientag - ganz viel Lesen.)


Liebe Grüße,
Kathy

Donnerstag, 20. Juli 2017

Ha, um nach 12 Uhr mittags noch zu RUMS? ... Tja, warum nicht. Auch die Langschläfer und Morgenmuffel wollen ja mal was zeigen. 😘

Eigentlich bin ich ja eine Nachteule und kann durchaus auch kurz nach Mitternacht posten, aber manchmal überkommt auch mich die Müdigkeit früher. 😴


Also auch, wenn der Post nun irgendwo hinten landet, ist diese Bloggerparty doch immer wieder eine nette Gelegenheit, etwas Selbstgemachtes außerhalb des Bekanntenkreises zu zeigen. 😉

Kristina von Firlefanz hat dem Drängen nachgegeben und ihr tolles Sommerkleid/-Top Lavanda, welches sie eigentlich eher so für sich entworfen hat, in einen Schnitt für die Größen 32 bis 54 "übersetzt" und noch ganz schnell vorm Urlaub ums ausführliche Testen gebeten.


So wurde innerhalb von einer Woche mit vielen tollen Probenäherinnen gedruckt und geschnibbelt, gezuppelt und optimiert.

Herausgekommen ist ein Schnitt für wahlweise Top oder Kleid mit einem raffinierten Ausschnitt, der jedes Dekolletee in Szene setzt und sich auch von hinten sehen lassen kann. 😍


Wer sich da lieber bedeckt hält, kann optional einen Spitzeneinsatz einnähen, die Beschreibung dazu gibt es ebenfalls im Ebook.

Und da wir die Bilder morgens machen mussten, bevor die Sonne wieder knallt, fiel das Lächeln auch schonmal extra breit aus. 😂


Das Ebook gibt es hier:
Makerist
und hier
DaWanda
bis Sonntag noch zum Einführungspreis.

Sonnige Grüße,
Kathy

P.S.: Ein Kleid gibt es auch noch in den nächsten Tagen 😘

Samstag, 15. Juli 2017

Produkttest
Juki TL-2200QVP mini
Erstbericht

 Kathy Henkel – www.gute-naht.de


Um eines gleich mal vorweg zu sagen: „mini“ ist die TL-2200QVP mini nicht.  Doch dazu später mehr.

Der Aufruf
Im Mai startete nähPark Diermeier einen Aufruf, um Tester für 17 verschiedene Juki- Modelle zu finden.


Nämaschinentechnisch bin ich wirklich gut ausgestattet und war eigentlich der Meinung, dass ich alle Maschinenarten besitze, die man für glückliches Nähen benötigt.
Doch nachdem ich kürzlich mein erstes Portemonnaie nähte, musste ich feststellen, dass meine tolle Haushaltsnähmaschine mit ihren über 250 Sticharten und allem möglichen Schnickschnack bei mehreren Lagen Stoff, Kunstleder und Decovil völlig überfordert war. Der Computer befahl ein Notaus (leider erst, nachdem die Nadel gebrochen war) und ich fürchtete um den Zustand meiner Nadelstange. Nur mit dem Handrad konnte ich mein Nähprojekt beenden.

Als ich daher den Aufruf von nähPark Diermeier sah, interessierte mich vor allem eines: enthält die zu testende Produktpalette eine „Industrie-“Maschine?

Nähmaschine auf Industriestandard
Und siehe da, die TL-2200QVP mini – auch Schnellnäher – entsprach genau dem, was mir für die etwas stabileren Projekte zu fehlen schien: Eine Nähmaschine, die sich am Industriestandard orientiert und ihre Stärken nicht in zig verschiedenen Stichprogrammen und Einstellungen, sondern in der schnellen, zuverlässigen Verarbeitung von vielen Stofflagen hat und trotz aller Widrigkeiten ein sauberes Nahtbild bietet.
Mitte Juni wurden die „Erwählten“ informiert und bereits wenige Tage später brachte der Bote das ersehnte Paket.


Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich mich zwar über Juki im Allgemeinen informiert hatte, über die TL-2200QVP mini aber vor allem zwei Dinge wusste: sie ist stark und sie ist schnell.
So war ich dann doch etwas überrascht ob der Größe des Paketes.

Eine Kleine ganz groß
„Warum heißt die „mini“?“, wurde ich dann auch direkt von meinen Kindern gefragt, denen ich schon ganz aufgeregt erzählt hatte, dass ich eine kleine Nähmaschine zum Testen erhalten würde.
Nun ja, die mini hat eine große Schwester, nämlich die TL-2200QVP, und neben dieser ist sie in der Tat ein Zwerg.

Verglichen mit den üblichen Haushaltsnähmaschinen aber kann sie mit einem stattlichen Durchlass von 215 mm auf 150 mm auftrumpfen, und bietet somit reichlich Platz für stoffintensive Nähprojekte wie z. B. Quilts.


Umfangreiches Zubehör für Quilting
Auch im umfangreichen Zubehör ist erkennbar, wo Juki den Schwerpunkt für diese Maschine setzt.
So kommt sie mit einem separaten großen Anschiebetisch daher und bietet neben dem Standardnähfuß diverse Füße für Freihandquilten, dicke Stoffkanten und  Piecing, extra Quiltführung, Obertransportfuß, Ständer für Industriekonen und einen Kniehebel zur Bedienung des Nähfußes (Anheben und Absenken), so dass die Hände am Nähgut bleiben können.

Hände immer an der Arbeit
Überhaupt ist alles an dieser Maschine darauf ausgerichtet, dass man seine Arbeit nicht loslassen mus. So lässt sich zum Beispiel der Rückwärtsgang mit dem Unterarm bedienen und der Fadenabschneider mit dem Fußpedal.

Die Maschine und all ihre Zubehörteile sind sicher und stabil verpackt, alle Kleinteile in Beutelchen eingeschweißt, der Anschiebetisch in einer extra Kartonhülle beigefügt.
Nach der ausführlichen Prüfung auf Vollständigkeit wurde die TL+2200QVP mini direkt aufgebaut.
Anschließend starrte ich voller Ehrfurcht auf diese durch und durch puristische Maschine.


Familienauto versus Rennwagen
Meine Nähmaschine kann viel, ist letztlich aber wirklich ein Gerät für Dummies. Alles ist beschriftet, es gibt einen Touchscreen, der Einfädelweg ist auf dem Gehäuse aufgemalt, und wenn man vergisst, den Nähfuß abzusenken, macht ein freundliches Piepen auf den Fehler aufmerksam.

Juki geht davon aus, dass, wer in die TL-2200QVP mini investiert, auf diesen  Firlefanz nicht angewiesen ist.
Ist ja auch logisch. Wenn ich mit einem hochgezüchteten Boliden auf die Rennstrecke gehe, benötige ich weder Navigationsgerät noch Lenkradbedienung fürs Autoradio.
Gas, Bremse, Schaltung, Spiegel, fertig, los.

Wie mit einem PS-starken Auto fühlte ich mich dann auch bei der ersten Probenaht. Ich hatte richtiggehend Angst davor, das Pedal zu bedienen.

Wohin mit dem Faden?
Zuvor musste ich jedoch sowieso das Handbuch zu Hilfe nehmen, um den Faden überhaupt auf seinem Weg über den Doppelumlaufgreifer bis hin zur Nadel zu bringen.


Diese Gelegenheit nutzte ich auch gleich, um das Handbuch einmal komplett durchzulesen und zu bewerten.
Ich war begeistert. Es ist gut strukturiert, übersichtlich, so gut wie fehlerfrei und man hat dem Anwender sogar eine zweite Farbe zur besseren Visualisierung der Arbeitsschritte gegönnt. (Vielleicht ist das ja gar nicht so ungewöhnlich, aber diesbezüglich komme ich mit meinem Nähmaschinenpark von einem sehr niedrigen Niveau.)

Natürlich lässt sich die Nähgeschwindigkeit bei der Tellzwozwo (jede Maschine muss bei mir einen Namen haben) mit dem Fußpedal regulieren. Zusätzlich hat sie einen Geschwindigkeitsregler, der die Maximalgeschwindigkeit vorgibt.

Mit Vollgas geradeaus
Irgendwann fasste ich mir ein Herz und drückte das Pedal durch, schließlich wollte ich die Juki ausführlich testen und nicht nur eben zum Tanken fahren.

Obwohl ich mich mental vorbereitet hatte, erschrak ich dann doch, als sie mir mit 1500 Stichen pro Minute gierig den Stoffstreifen aus der Hand riss und die 60 cm-Naht im Nullkommanix fertig hatte. Dabei blieb das Nahtbild überraschend sauber.


Laut und leise
Was mich aber am meisten begeistert hat: trotz des durchgetretenen „Gaspedals“ blieb die Tellzwozwo angenehm leise und mein Nähtisch wackelfrei. Hier machen sich die 11,5 kg Lebendgewicht, die die Maschine aufgrund der Verarbeitung von Aluminiumdruckguss (Arm und Grundplatte) auf die Waage bringt, positiv bemerkbar. Die Maschine wirkt sehr robust und vibriert kaum.

Nicht ganz so leise verhielt sie sich beim Aufspulen des Unterfadens, hier musste ich zwischendurch die Zimmertür schließen, weil ich doch Bedenken hatte, die Kinder aufzuwecken. Faierweise muss aber gesagt werden, dass der Krach nicht vom Motor herrührte, sondern von der Garnrolle, die ob der hohen Spulgeschwindigkeit hektisch nach oben flüchten wollte.
Auch der automatische Fadenabschneider wirkte etwas schwerfällig und laut, auf diesen könnte ich bei der TL-2200QVP mini gut verzichten.

Purismus mit Extras
Um noch mal auf den Vergleich mit den Autos zurückzukommen: ein bisschen Komfort hat Juki dann doch eingebaut.
Neben dem automatischen Fadenabschneider gibt es eine Taste zum Anheben und Absenken der Nadel, welche, wenn man sie gedrückt hält, im Schneckentempo näht.

Der automatische Einfädler besteht aus einem Einfädelhebel mit Mini-Öse, die sich beim Herunterschieben des Hebels in das Nadelöhr legt und beim Anheben den Faden mitnimmt. Es handelt sich also um einen komplett mechanischen Vorgang, mit dessen Handhabung ich nicht sonderlich gut zurecht kam. Nach dem dritten erfolglosen Versuch fädelte ich das angelutschte Garn ganz konventionell, d. h. mit zusammengekniffenen Augen und gekräuselter Nase, ein. Das LED war dabei allerdings eine ausgezeichnete Hilfe.


Komfort der Einzelteile
Weiterhin positiv aufgefallen ist mir, dass Netzkabel und Fußanlasser als zwei separate Teile geliefert werden. Dabei denke ich weniger an eine eventuell notwendige Ersatzteillieferung, als vielmehr an variable Stellmöglichkeiten am Nähplatz, da die Kabel über unterschiedliche Wege geführt werden können.


Dieses war der erste Streich
Wie sich die Juki TL-2200QVP mini dann in der Praxis schlägt, wie sie Chiffon, Taft, Kunstleder und Decovil bewältigt, davon berichte ich dann im August.

Donnerstag, 13. Juli 2017

Drei Nähte, fertig, los ...

Das beschreibt am besten das neueste Teil, das sich Silke von SHO! Lieblingsshirt 2.0 ausgedacht hat:
das No SHO!ulder ist so einfach und schnell genäht, dass eine Hitzewelle euch nicht mehr überraschen kann. Warum die Sommerteile waschen, wenn man neue nähen kann? 😜


Ursprünglich wollte Silke wirklich nur diesen einfachen Basicschnitt mit tiefem Rückenausschnitt und viell Wallawalla kreieren.


Doch wie so oft kommt es anders, als man denkt. Und so hat das No SHO!ulder am Ende noch einige zusätzliche Varianten, damit es auch mit BH im Büro getragen werden kann.


Dabei ist es egal, ob der Stoff dehnbar ist oder nicht, zumindest die "Original"-Variante funktioniert auch wunderbar aus Webware. Hauptsache luftig und fließend - wallawalla eben.


Und damit noch nicht fertig, auch als Mini- oder Maxikleid funktioniert das Schnittchen ganz super.


Mein erstes Teil ganz nach Original-Schnitt aus sehr dünnem Viskose-Jersey, einfach mit Rollsaum versäubert und ab in die Sonne. 

Das Ebook gibt es noch bis morgen zum Einführungspreis für EUR 3,33 bei Silke im SHO!p
http://www.einfach-sho.de/shop/produkt/ebook-noshoulder/

Liebe Grüße,
Kathy

Und jetzt hätte ich es doch beinahe vergessen: RUMS!

Montag, 3. Juli 2017

Off-Topic ... oder zumindest so halb

Als ich mich aus diversen Gründen dazu entschied, eine berufliche Auszeit zu nehmen, hatte ich die Vorstellung, dass neben den diversen Aufgaben, die ich als Teilzeit-Alles (also Teilzeit-Arbeitnehmer, Teilzeit-Hausfrau, Teilzeit-Mama, Teilzeit-Gärtnerin, Teilzeit-Ehepartnerin, Teilzeit-...) ausreichend Zeit für meine diversen Hobbys bliebe, als da wären Nähen, Basteln, Zeichnen, Schreiben, Häkeln, Sport.
So viel zur Theorie. In der Praxis hatte ich das Gefühl (und mein Mann wohl auch), dass alles das, was die letzten Jahre sträflich vernachlässigt wurde, nun innerhalb kürzester Zeit erledigt werden müsse.


Nun, mittlerweile sind einige Baustellen abgearbeitet, ich nähe wieder sehr viel und schreibe auch.
Doch was ist mit Sport?
Jeder Teilzeit-Sportler weiß, wie schwer der innere Schweinehund wird, wenn man ihm eine zeitlang das Sofa gönnt.
Jetzt habe ich ihn endlich an die Leine genommen und nach draußen geschlörrt.


Und nun kommt die Kurve zum Thema Nähen.

1.) Bedingt durch die vielen Probenäh-Chancen und die damit verbundenen Fotosessions wurde mir leider wieder schmerzlich vor Augen geführt, wo sich der Schweinehund überall Nestchen gebaut hat.
2.) Das größte Problem beim Joggen ist für mich immer die Psyche (Oh, ist das langweilig, boah, ist das anstrengend, ich krieg keine Luft, die Beine tun weh, es ist zu steil, es ist zu weit, ich habe keine Lust, ich will Schokolade). Wie es immer so schön heißt "Das Gehirn ist der schwächste Muskel"
Heute ist es mir zum ersten Mal (und das bereits eine Woche nach dem Wiedereinstieg) gelungen, diese zwei Dinge miteinander zu verbinden.


Nähen und Joggen? Ja, genau!
Ich war gedanklich so mit meinen nächsten Projekten beschäftig, mit möglichen Stoffkombinationen, Herausforderungen und Berichten über die Juki-Testmaschine, Stoffschnipselverwertung der tollen Nordlich Stoffe, Fotoarrangements für die aktuellen Probenähen, dass ich meine Hausstrecke (und ich betone nochmal: eine Woche nach Wiedereinstieg) bereits Non-Stop laufen konnte.
Ja, ok, sind nur 4,5 km. Und fast nur geradeaus. Aber hey, ich schleife aktuell über 80 kg durch die Gegend und muss zweimal ein Meter lange Beine in Schwung bringen. Und habe seit letztes Jahr im August keine nennenswerte sportliche Tätigkeit ausgeübt. Da darf man doch ein bisschen stolz sein.


Und was da gedanklich alles so bei rausgekommen ist ... das werdet ihr dann nach und nach zu sehen bekommen. Dieser Lauf hat sich definitiv in mehrfacher Hinsicht gelohnt.

Liebe Grüße,
Kathy